Äthiopien

Die Ernährungsregel für schwangere Frauen sind die Strengsten, die ich erzählt bekam.

Chinesische Wochenbett Ernährung der Mutter kommt da ran oder deutsche streng vegane Ernähung

„Die Ormofrauen dürfen in der Schwangerschaft nichts Weißes essen, denn weiße Nahrungsmittel können das Kind weiß machen (Käseschmiere) oder einen weißen Ausfluss aus der Scheide bewirken. Auch aus diesem Grunde ist Geschlechtsverkehr in der Schwangerschaft verboten. Der Genuss von Kaffee ist ebenso untersagt, da er die Frau zum Schwitzen bringen könnte. Fleisch, Eier und Milch sollen die Kinder zu schwer werden lassen, was Geburtskomplikationen fördern kann. Dem Heißhunger in der Schwangerschaft muss nachgegeben werden, da sonst das Kind nicht bekommt was es braucht, das sieht man an Pigmentstörungen und mehrere Krankheiten können dadurch entstehen. Gemeinsam ist diesen und anderen Ernährungsregeln, dass ihre nicht Einhaltung angeblich das Kind gefährden soll und die Frau mit Sanktionen bestraft wird, wenn sie sich nicht daran hält. “ (Wen Gott wachsen läßt, der wächst .., V. Scherbaum in „Ethnomedizinische Perspektiven zur frühen Kindheit“, hrsg. von C.E. Gottschalk-Batschkus et al., 1996, S. 51)
Solche Vorschriften gibt es auch bei anderen Völkern Äthiopiens.
Vor diesem Hintergrund ist ein Kunststück schwanger zu sein, ohne erhebliche Schuld auf sich zu laden.

Beispiel: Das zweite Kind einer äthiopische Familie ist behindert (Chromosomenanomalie). Sowohl die Mutter als auch der Vater sind davon überzeugt, dass die zu schnelle Aufnahme sexueller Aktivitäten nach der Geburt des ersten Kindes oder eine falsche Ernährung der Mutter in der Schwangerschaft, diese Krankheit bewirkt haben.

Übrigens gilt diese Einstellung für Christen und Muslime.

In Äthiopien gilt die erste Milch der Mutter, das Kolostrum, als schädlich. Sie wird weggedrückt und verworfen.

Frauen werden traditionell beschnitten, auch um die Lust zu verhindern. Äußern Frauen sexuelles Interesse gilt das als unanständig. Hierzu gibt es viel Literatur auf diese sei verwiesen.

Diese Einstellung  wird auch von der koptischen christlichen Kirche getragen und gefördert.

Über Probleme wird auch im nahen Verwandtenkreis nicht geredet. Auch Offensichtliches, wie z.B. ein behindertes Kind, wird nicht thematisiert. Insofern ist auf die Frage: “ Wie geht es?“, nicht mit einer aussagekräftigen Antwort zu  rechnen.

Das gilt übrigens auch für viele asiatischen Kulturen.

Schmerz soll schweigend ertragen werden.

Gewalt ist ein legitimes Erziehungsmittel.

Redewendung der Omorie:

„Wenn du mit Kindern respektvoll sprichst, werden sie dir nicht Folge leisten. Kinder sagen nie, dass sie satt sind, so wie alte Frauen nie sagen, dass sie fett sind.“ (Wen Gott wachsen läßt, der wächst .., V. Scherbaum, in „Ethnomedizinische Perspektiven zur frühen Kindheit“, hrsg. von C.E. Gottschalk-Batschkus et al., 1996, S. 66)

In den letzen jahren sind mir so strenge Vorschriften viel weniger begegnet.

 

Die Äthiopische Kaffeezeremonie ist ein Highlight und die Höflichkeit wohltuend.