Nasentropfen

Einfach schnell mal träufeln oder sprühen?

Wenn Nasentropfen oder -sprays gefährlich werden

Nasensprays und -tropfen sind doch ganz einfach anzuwenden – denkt man. Im richtigen Leben birgt die richtige Handhabung jedoch einige Fallstricke. Und je nach Wirkstoff können

Fehler lebensbedrohlich werden. Das zeigen zwei Beispiele, über die kürzlich in medizinischen Fachkreisen berichtet wurde.

Ist die Nase bei Schnupfen verstopft, wird es besonders für Babys unangenehm, denn meist können sie

dann nur erschwert trinken oder atmen. Apothekenbieten für dieses Alter Nasentropfen mit schleimhautabschwellenden Wirkstoffen (Xylome tazolin oder Oxymetazolin) an.

Ungenau ist gefährlich

Beide Wirkstoffe gibt es für Babys in sehr niedrigen Konzentrationen, etwa vier- bis fünfmal

niedriger dosiert als für Erwachsene. Das arzneitelegramm®1 berichtet, dass es dennoch zu schweren unerwünschten Wirkungen bei Säuglingen kommen kann, insbesondere zum Atemstillstand.

Eine wichtige Ursache dafür: Liegt den Tropfen nur eine einfache Pipette bei, können die Eltern

das Mittel nicht exakt dosieren. Gerade bei unruhigen Kindern passiert es dann schnell, dass sie

zu viel von den Nasentropfen abbekommen. Zwarwurden mittlerweile die Dosierungsvorschriften

und Warnhinweise in den Beipackzetteln ergänzt. Trotzdem sollten Eltern Säuglingen sicherheitshalber besser nur Kochsalz-Nasensprays oder -Nasentropfen verabreichen, die Schleim und Verkrustungen lösen können. Hilft das nicht ausreichend, sollten nur sehr niedrig dosierte Präparate mit abschwellenden Nasentropfen verwendet werden, die einen Dosiertropfer enthalten. Derzeit ist nur ein

einziges Präparat mit einem solchen Dosiertropfer für Babys verfügbar: Es enthält den Wirkstoff

Oxymetazolin in einer Konzentration von 0,01 %.

Pluspunkt: Dieses Mittel enthält außerdem keine

Konservierungsstoffe.

Schmerzmittel

GPSP 2/2012, S. 3 mit freundlicher Genehmigung des Verlages hier abgedruckt

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